Achtung, Leber in Gefahr


Pflanzenextrakte unter der Lupe

Älterer Mann hält eine Dose mit Nahrungsergänzungsmittel in der Hand und liest die darauf aufge-druckte Angabe zu den Inhaltsstoffen.
mauritius images / Westend61 / Arman Zhenikeyev

Nahrungsergänzungsmittel können Nährstofflücken schließen und die Gesundheit unterstützen. In vielen Fällen sind sie unproblematisch. Doch bei pflanzlichen Extrakten heißt es aufgepasst – denn einige haben das Potenzial, der Leber zu schaden.

Für Kurkuma-Extrakte gibt es eine Tageshöchstgrenze

Nahrungsergänzungsmittel sind beliebt: Drei von vier Deutschen nehmen sie regelmäßig ein, am beliebtesten sind Vitamine und Mineralstoffe wie z.B. Magnesium und Zink. Meist handelt es sich um Präparate mit klar definierten Inhaltsangaben auf dem Etikett. Bei einigen pflanzlichen Extrakte sind die Inhaltsstoffe aber unklar und nicht deklariert. Zudem enthalten sie teilweise Stoffe, die bei einer Überdosierung oder einer falschen Einnahme die Leber schädigen können.

Problematisch ist dies z.B. bei Kurkuma: Extrakte der entzündungshemmenden Heilpflanze werden oft gegen Arthritis und andere Gelenkbeschwerden eingesetzt. Zu hohe Dosen gefährden jedoch die Leber. Das Bundesinstitut für Risikobewertung empfiehlt deshalb, täglich nicht mehr als 3 mg/kg Körpergewicht davon einzunehmen. Für eine Frau von 70 kg sind dies maximal 210 mg Kurkumin pro Tag.

Grüntee-Extrakt kann problematisch werden

Grüntee-Extrakt soll das Energielevel steigern. Das konzentrierte Produkt ist reich an bioaktiven Pflanzenstoffen, unter anderem auch an Epigallocatechin-3-gallat (EGCG). Dieses Polyphenol macht der Leber jedoch Probleme und kann zu Funktionsstörungen und Schäden führen. Auf EU-Ebene wird dazu geraten, nicht mehr als 800 mg EGCG/Tag einzunehmen. Wer Grüntee nur trinkt, muss sich keine Sorgen machen. Als Matcha oder Tee wird die genannte Höchstmenge meist nicht erreicht.

Rotschimmelreis nur nach ärztlicher Rücksprache

Hochdosiert und über lange Zeit eingenommen kann auch die Traubensilberkerze die Leber schädigen. Gleiches gilt für Tamarinde, die in den sozialen Medien zur Gewichtsreduktion beworben wird. Für beide Stoffe gibt es jedoch keine Angaben, welche Dosierungen gefährlich sind. Expert*innen raten deshalb, vor der Einnahme Rücksprache mit einer Ärzt*in zu halten.

Ähnlich sieht es beim Rotschimmelreis aus. Er enthält Monakolin K, was die Cholesterinsynthese hemmt und der Herzgesundheit dienen soll. Der fermentierte Reis ist jedoch ebenfalls riskant für die Leber, außerdem drohen Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten. Das BfR empfiehlt eine Einnahme nur nach ärztlichem Rat.

Vorsicht auch mit geringen Dosen

Bei Menschen mit Lebererkrankungen kann das Entgiftungsorgan auch schon von geringen Mengen der problematischen Extrakte überfordert sein. Da jede dritte Deutsche an einer Fettleber leidet, sollte man solche Nahrungsergänzungsmitteln nicht in Eigenregie einnehmen. Besser ist es, vorher die Hausärzt*in um Rat zu fragen und gegebenenfalls den Leberstatus abklären zu lassen.

Quelle: Medscape, ptaheute

News

Dem Testosteron-Abfall entgegen wirken

Mann fährt mit Hund an der Leine auf einem Fahrrad einen See entlang.

Bewegung und Alkoholverzicht

Wechseljahre wie die Frauen haben Männer nicht. Ihr Hormonspiegel sinkt nicht abrupt, sondern nur langsam. Trotzdem leiden viele unter Beschwerden. Und einige wenige benötigen sogar eine Testosteronsubstitution.   mehr

Wie Hitze aufs Auge geht

Ein Mann tropft sich mit einer Pipette Augentropfen ins Auge.

Von Infektion bis Grauer Star

Die Anzahl und die Intensität von Hitzewellen haben in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Das ist für den gesamten Organismus problematisch – und sogar die Augen leiden mit.   mehr

Heiße Nächte bedrohen das Gehirn
Frau sitzt nachts schwitzend auf der Bettkante und versucht sich mit einem Ventilator abzukühlen.

Schlaganfallrisiko steigt

Heiße Nächte können gefährlich werden: Steigen die Temperaturen über einen Schwellenwert, erhöht sich das Risiko für Schlaganfälle.   mehr

Arzneitees für die Frau
Frau mit einer Tasse Tee in den Händen. Es gibt Arzneitees für viele Beschwerden, auch für die die speziellen der Frau.

Wundermittel aus Hausapotheke?

Bei Menstruationsbeschwerden bieten Heilpflanzentees eine sanfte Hilfe. Auch die Geburtsrückbildung lässt sich durch Arzneitees unterstützen. Doch was gehört in eine solche Teemischung hinein und wie lange kann Frau den Tee verwenden? Ein Überblick.   mehr

Masern auf dem Vormarsch
Kleinkind bei der Impfung. Wie viele andere Impfungen sollte die Masernimpfung schon früh angegangen werden, um möglichst guten Schutz zu gewährleisten.

Impfen tut Not!

Masern sind hochansteckend und gefährlich. Und in Europa wieder auf dem Vormarsch. Als Ursache dafür sehen Expert*innen den Rückgang der Impfraten.   mehr

Alle Neuigkeiten anzeigen

Beratungsclips

Antibiotikumsaft mit Löffel

Antibiotikumsaft mit Löffel

Dieses Video zeigt Ihnen kurz und verständlich, wie Sie einen Antibiotikumsaft mit einem Dosierlöffel richtig einnehmen. Der Clip ist mit Untertiteln in Russisch, Türkisch, Arabisch, Englisch und Deutsch verfügbar.

Wir bieten Ihnen viele unterschiedliche Beratungsclips zu erklärungsbedürftigen Medikamenten an. Klicken Sie einmal rein!

Ratgeber Thema im Juli


Kind bekommt ein Pflaster auf eine Kniewunde geklebt.

Wunden bei Kindern sicher behandeln

Hilfe, es blutet!

Stürze und kleine Verletzungen sind bei aktiven Kindern alltäglich. Meist kommt es nur zu harmlosen ... Zum Ratgeber
Arnika Apotheke
Inhaberin Anke Friesen-Schulz
Telefon 04770/80 81 20
Fax 04770/8 08 12 12
E-Mail arnika@apotheke-kehdingen.de